Kinderrehabilitation in Rohrbach eröffnet

 

Kinderrehabilitation eröffnet in Rohrbach


Rund 5.000 Kinder in Österreich sind so schwer erkrankt, dass sie eine Rehabilitation brauchen. Bisher gab es in Österreich noch keine speziellen Rehabilitationseinrichtungen und die Kinder wurden gemeinsam mit Erwachsenen betreut oder mussten nach Deutschland ausweichen.


„Die Einführung der Kinder-Rehabilitation ist ein wichtiger Meilenstein für die Sozialversicherung. Ziel ist es, künftig einen unbürokratischen Zugang zur Rehabilitation für Kinder und Jugendliche zu bieten.“ betonte Alexander Biach, der Vorsitzender im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungen in einem Interview.


Der derzeitige Bedarf wird durch 6 Kliniken (teilweise noch in Planung oder Bau) für ganz Österreich – aufgeteilt in 4 Versorgungszonen - mit insgesamt 343 Betten gedeckt. 4 Kliniken sind auch für die Behandlung von Muskelerkrankungen ausgestattet.


Das Kinder-Rehabilitationszentrum Rohrbach-Berg wird am 10. September seine Pforten öffnen
und Marathon durfte auf Einladung der ärztlichen Direktorin Frau Prim. Evelyn Lechner, schon
einen ersten Blick in die neu errichtete Klink werfen.


Ca. 30 Mio Euro investierten Oberösterreichische Gesundheitsholding, Pro Mente und REHAMED
(kokon) um auf einer Nutzfläche von 5.500 m² ein Rehazentrum mit 77 Betten für Patien/-innen
und 67 Betten für Begleitpersonen zu errichten. Die medizinische Rehabilitation umfasst die
Leistungsbereiche Orthopädie, Kinderchirurgie, Neurologie, Neurochirurgie, Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, Lungenerkrankungen, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Entwicklungs- und
Sozialpädiatrie. Die Patient/-innen können während ihres Aufenthaltes umfangreiche Therapien wie
Physio-, Ergo- oder Logotherapie, Hydrotherapie, Ernährungsberatung, Psychotherapie, Musik-,
Mal- und Kunsttherapie in kindgerechter Form in Anspruch nehmen.
Für die Herstellung und Anpassung von Hilfsmitteln steht ein Rehatechniker im Haus zur
Verfügung.


Die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen soll in der jeweils angemessenen Form sowohl
körperliche als auch psychische und soziale Aspekte berücksichtigen. Dazu gehören auch
Kindergarten oder Schulunterricht mit speziell ausgebildeten Pädagogen, sowie die
Freizeitgestaltung, die Sozialpädagogen und Physiotherapeuten gleichermaßen unterstützen.
Ein Hallenbad, ein eigener Turnsaal, sowie ein Sportplatz und ein Kinderspielplatz im
Außenbereich sind vorhanden.


In der Regel begleitet ein Elternteil das Kind bei der Rehabilitation. Bei kleineren Patienten ist
vorgesehen, dass sogar die ganze Familie mitkommen kann. Alternativ kann die Familie auch über
das Wochenende zu Besuch bleiben.


„Wir beginnen mit 40 Mitarbeitern und nur 5 Patienten und werden dann bis Ende dieses Jahres auf
35 Patienten aufstocken. Wir machen das ganz bewußt, um etwaiige Anlaufschwierigkeiten
abfedern zu können,“ erläutert Frau Prim. Lechner.
Sukzessive wird der Betrieb auf 2 Abteilungen mit jeweils ca. 35 Betten erweitert. Bei Bedarf kann
auch noch um eine dritte Abteilung erweitert werden. Der Betrieb wird etwa 5 Mio Euro kosten,
wobei die Synergieeffekte mit dem benachbarten Landeskrankenhaus Rohrbach optimal ausgenutzt
werden sollen.


Als einzige Einschränkung können dauerbeatmete Patienten derzeit noch nicht aufgenommen
werden. Da sich das Angebot an Kinder und Jugendliche richtet, gilt eine Altersgrenze von 18
Jahren. Für ältere Patient/-innen stehen nach wie vor die Rehaklinken wie z.B. Wilhering oder Bad
Radgersburg zur Verfügung.



 Prim. Evelyn Lechner war zuletzt als Oberärztin an der Abteilung für Kinderkardiologie und an der
Abteilung für Neonatologie der Landes-Frauen-und Kinderklinik tätig. Im Rahmen ihrer
mehrjährigen Tätigkeit als Oberärztin der Kinderkardiologie trug sie wesentlich zum Aufbau des
Kinderherzzentrums Linz bei, vor allem im Bereich der kinderkardiologischen Intensivmedizin.
2019 hat Evelyn Lechner die Ärztliche Leitung des neu erbauten Kinder-und Jugend-
Rehabilitationszentrums Rohrbach-Berg übernommen.
Quellen, Bilder:
www.nachrichten.at, www.meinbezirk.at, www.hauptverband.at, www.kokon.rehab